Talking Oma

Vor rund einem Monat ist meine Mutter mit einem Alter von über 70 Jahren bei mir eingezogen. Ich besitze eine gemütliches Haus mit einer wundervollen Einliegerwohnung in der nun meine Mutter in meiner unmittelbaren Nähe lebt. Kurz zu mir: Ich bin 42 Jahre alt und Einzelkind. Somit trage ich eine besondere Verantwortung meiner Mutter gegenüber. Es ist schön mal wieder so dicht beisammen zu sein. Lange Wege die viel Zeit in Anspruch nahmen gehören der Vergangenheit an, auch ein Gefühl der Sicherheit, die ich meiner Mutter so geben kann. Meine Kinder sind begeistert Ihre Oma in der Nähe zu haben. Wir alle wissen doch, dass Omas und Opas zu den besten Menschen der Welt gehören. Sie kümmern sich so liebevoll ohne Vorurteile wenn mal etwas nicht nach dem Plan des Lebens gelaufen ist oder wenn man sich mal mit seiner eigenen Kraft und Fähigkeit eine Sache anzugehen überschätzt hat. Sie bieten Trost, kochen Suppe, waschen Wäsche, wenn es sein müsste würden Sie Ihren letzten Cent und das letzte Hemd geben.
bettSo ein Mensch ist auch meine Mutter, sie hat sich so liebevoll um mich, meine Familie und um alles gekümmert. Doch auch wenn es sich so schön anhört, irgendwann kam der Zeitpunkt als ich merkte meine Mutter, unsere Oma, braucht uns. Und der lange Weg zu Ihr um sie zu pflegen, täglich bei Ihr nach dem rechten zu schauen die Zeit die man aufbringen musste zerrten an unser aller Nerven.
Die Kinder verlangten mehr Zeit mit mir und auch meine Frau ging irgendwann auf die Barrikaden und stellte Mich vor die Wahl entweder Mama geht ins Heim oder sie kommt zu uns.
Schon wenige Wochen später war es soweit, da stand meine Mutter mit Ihren 72 Jahren Ihrem braunen alten Lederkoffer in unserem Hausflur.
Die Kinder liefen sofort mit Ihr in die Einliegerwohnung und zeigten ihr alles. Jeder freute sich und sah optimistisch in die Zukunft. Ich würde mehr Zeit haben für meine Familie, meine Mutter würde nicht mehr allein sein.
Jedoch schon nach wenigen Wochen stellte sich heraus ich hatte noch weniger Zeit wie vorher, denn ständig war etwas und ich musste zu Ihr in die Einliegerwohnung gehen. Nicht wenige male habe ich den Esstisch verlassen und meine Frau und Kinder mussten die Mahlzeit alleine beenden. Da kam mir eine Idee, da meine Mutter durch schlechte Augen nur noch an guten Tagen das Telefon benutzen konnte, kam ich auf die glorreiche Idee, ein Babyphone zu kaufen.
So ein Babyphone ist schon bei Kleinkindern eine echte Erleichterung gewesen, wieso sollte es nicht auch mit Oma so gehen. Denn eins hat sie doch mit Babys gemeinsam sie braucht eine intensive Betreuung.
So ging ich los und kaufte uns so ein Babyphone, eins mit dem man gegenseitig ein Gespräch führen konnte. Auf Schlag veränderte sich unsere familiäre Position zum Guten hin. Oma konnte uns ansprechen durchs Babyphone und mitteilen was Ihr auf dem Herzen lag. Kein Bedienen von technisierten Telefonen mehr, nein einfach nur ein Babyphone. Meistens sind es die kleinen Dinge im Leben die alles so viel einfacher werden lassen.

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